Die Lösung für die technologische Entwicklung Russlands wird der Wettbewerb für einen „totalen Importersatz“ sein

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Nowosibirsk wurde wieder zum Tagungsort des Internationalen Forums für technologische Entwicklung „Technoprom – 2014“. Innerhalb von zwei Tagen suchten Vertreter der wissenschaftlichen Community, der Regierung, Journalisten nach Lösungswegen für das Erreichen der technologischen Führung der russischen Wirtschaft. Am Forum nahm derstellvertretende Regierungsvorsitzende der RF Dmitrij Rogosinteil. In seiner Rede sagte er, dass Russland einen technologischen Durchbrucherwartet. Größtenteils ist das durch eine schwere politische Situation in der Welt bedingt.

„Ich kann ganz genau sagen, dass wir einen technologischen Durchbruch erwarten. Die USA sprechen zurzeit offen von der Politik der Zurückhaltung des technologischen Wachstums Russlands. Ich denke, dass diese Politik einen entgegengesetzten Effekt haben wird. Es wird keinem irgendwann gelingen, ein Land technologisch zu isolieren und es um eine Möglichkeit der industriell-technologischen Zusammenarbeit mit anderen Staaten zu bringen. Das widerspricht auch dem nationalen Charakter des russischen Volkes. Wenn man uns etwas verbietet, beginnen wir das am meisten zu wollen“, sagte Dmitrij Rogosin. Seiner Meinung nach ist eine Partnerschaft im industriellen Bereichzwischen Russland und den BRICS-Staatenin der neuen geopolitischen Realitätmöglich. Sie sind uns ähnlich nach der Mentalität. Schon heute erarbeitet die russische Regierung Mechanismen für die Zusammenarbeit mit Chinain drei Projekten: Bau eines Passagierflugzeuges, Modernisierung eines Kampfhubschraubers Mi-24und die Zusammenarbeit in der Entwicklung von Navigationssystemen. Eine ähnliche Zusammenarbeit mit Indienist auch geplant.

Gleichzeitig sagte Dmitrij Rogosin, dass heutzutage einige Probleme bestehen, die die technologische Entwicklung des Landes behindern können. U.a. sind es eine ungenügende Einschätzung von Ressourcen, die bei der Lösung technologischer Aufgaben eingesetzt werden können, fehlender Transfer und Lokalisierung ausländischer Technologien, sowie ein unzureichendesFinanzsystem. Das belegte Rogosin mit einigen Beispielen. 50 Mrd. Rubel wurden in die Forschungsarbeiten für die Entwicklung von Technologien für den Schiffsbauinvestiert, dabei fehlt die Infrastruktur für den Schiffsbau. In den letzten zehn Jahren stiegen die Investitionen in die Radio-Industrieum 100 Mal, dabei bleibt das Verhältnis der hergestellten elektronischen Basis und der aus dem Ausland dasgleiche. Die meisten Lufttransporte(95%) bedienen im Ausland hergestellte Flugzeuge. Staatliche Betriebe müssen in staatlichen Banken Kredite aufnehmen, um den Staatsauftragzu erfüllen. Dabei liegt der Prozentsatz mindestens bei 12%.

In dieser Situation wäre der Kurs auf einen „totalen Importersatz“nach der Meinung von Dmitrij Rogosin eine optimale Lösung. Das Ziel des Programms ist die Erschließung der inneren Landesmärkte.

„Heute wird ein Plan für den Importersatz der ukrainischen Produkte für den russischen Markt auf der Präsidentenebene festgelegt. Wir brauchen uns nicht in eine kleine Höhle namens „Westeuropa“ zu drängen. Wir passen nicht rein“, sagte Rogosin. Der stellvertretende Industrie- und Handelsminister der Russischen Föderation Jurij Sljussar unterstützte Dmitrij Rogosin und sagte, dass die Probleme des Finanzsektors, die die technologische Entwicklung zurückhalten, zurzeit aktiv gelöst werden. U.a. wird eine Entscheidung über die Gründung einer speziellen Stiftung mit einem Kapital von 55 Mrd. Rubel diskutiert. Die Stiftung soll die Probleme beim Kreditvorgang der Unternehmen lösen, die den Staatsauftrag übernehmen.

Das Forum „Technoprom – 2014“ schloss ein runder Tisch zum Thema „Technologische Souveränität Russlands: Herausforderungen und Lösungen“ ab. Der runde Tisch fand mit Unterstützung des Expertenrates des Ausschusses bei der Regierung der RF für Militärindustrie statt. Beim runden Tisch diskutierten die Experten die Frage, wie technologische Selbständigkeit Russlands unter den Wirtschaftssanktionenund dem Verbot für Transfer von Technologienerreicht werden kann. Der stellvertretende oberste wissenschaftliche Sektretär des Präsidiums der Russischen Wissenschaftsakademie Wladimir Iwanowwarf die Frage über die Finanzierung für die Wissenschaft in Russland auf. Seiner Meinung nach ist die Finanzierung der Wissenschaft in Russland um Vielfaches weniger als in den USA, Japanund einigen Ländern der Europäischen Union.

„Um die Konkurrenzfähigkeit unserer Wissenschaft zu gewährleisten, müssen wir die Finanzierung um das Zehnfache steigern und es auf diesem Niveau etwa zehn Jahre halten. Erst dann können wir das moderne Niveau der Ressourcenversorgung erreichen“, glaubt Wladimir Iwanow. Der Generaldirektor des Forschungsinstituts ETSA (Elektronische Technologische Sonderausrüstung) und der Vorsitzende der Mieterversammlung der Sonderwirtschaftszone „Selenograd“ Dmitrij Saprykinerzählte in seinem Vortrag, dass der Importanteil in Russland zurzeit 90% beträgt. Zum Vergleich: Im Russischen Reichbetrug diese Zahl 50%, und in der Sowjetunion– nur 15%.

Dmitrij Rogosin sagte, dass man bei der Lösung des Importersatz-Problems keine Kopien machen, sondern neue Technologien und Produkte entwickeln soll.

Im Rahmen des II. Forums für technologische Entwicklung „Technoprom – 2014“ wurde auch eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung für perspektive Forschungen unterzeichnet. Die Vereinbarung setzt eine langfristige Zusammenarbeit der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaftenund der Stiftung in der Suche, Auswahl und Umsetzung von wissenschaftlich-technischen Projektenim Interesse der Verteidigungund der Sicherheit des Landes. Es wird auch geplant, im Rahmen der Vereinbarung eine neue Generation von Stoffen für Steuerungssysteme zu entwickeln, Laserpräzisionssysteme, Nanobiotechnologien, intellektuelle Informationssystemeund andere Forschungsbereicheim Interesse der Sicherheit des Staates zu entwickeln.

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