Anatolij Wasserman: Warum bedarf Russland keine Straßen wie in Europa?

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Die Veranstaltung findet zum dritten Mal statt. Sie versammelte Vertreter der staatlichen Organe, Fachleute und Experten aus 15 Regionen Russlands und fünf ausländischen Delegationen.

„Das Projekt von Industrieparks in der Russischen Föderation erwies sich als effektiv und gefragt,“ sagte der Gouverneur des Gebiets Nowosibirsk Wassilij Jurtschenko. „Die Erfahrungen, die in der ganzen Welt bei der Organisation dieser Produktionsform gesammelt wurden, sind einmalig. Leider werden sie in unserem Land erst in den letzten zehn Jahren eingesetzt. Im Gebiet Nowosibirsk werden einige Parkprojekte verwirklicht. Das sind in erster Linie ein Industrie- und Logistik-Park, ein Technopark und ein Biotechnopark.“

 Im Rahmen des runden Tisches „InPark. Future“ trat der berühmte Publizist, Politologe Anatolij Wasserman mit einem Vortrag über die logistische Zukunft Sibiriens auf. Er erzählte, warum Sibirien auf die Herstellung wissenschaftsintensiver Produkte setzen soll, indem der Anteil der Transportkosten im Preis des Endprodukts verringert wird.

„Russland ist zu groß, um Straßen westeuropäischer Qualität zu bauen. Bei der durchschnittlichen Entfernung, die für Westeuropa typisch ist, lohnt es sich, ins Straßennetz zu investieren und somit bei der Konstruktion der Fahrzeuge zu sparen. Bei der durchschnittlichen Entfernung, die selbst für den europäischen Teil Russlands typisch ist, lohnt es sich, maximal in die Fahrzeuge zu investieren, die Straßen minimaler Qualität brauchen, und beim Bau der Straßen zu sparen,“ so Anatolij Wasserman.

Der Experte sagt, dass die Idee der Technoparks auch das Prinzip enthält, am Transport zu sparen: Sie bringen nicht nur verschiedene Forschungsrichtungen, sondern auch verschiedene Produktionen näher, wobei deren direkter Austausch möglich ist. Deshalb ist diese Art der Produktion am effizientesten.

„Mir erscheint fast ideal die Richtung, die einst bei der Gründung des Nowosibirsker Akademgorodok (Wissenschaftszentrum) angesteuert wurde, als Organisationen, die Grundforschungen betrieben, im Zentrum lagen. Ihnen folgten Organisationen, die sich mit angewandten Wissenschaften beschäftigten. Schließlich kamen Industriebetriebe, die maximal wissenschaftsintensive Produkte herstellten. Und das  nicht nur konzeptionell, sondern auch territorial“, sagte Anatolij Wasserman. „Die allgemeine Idee besteht darin, dass etwas maximal Wissenschaftsintensives hergestellt werden soll, damit sich die Transportkosten am wenigsten auf den Endpreis auswirkten und es möglich wäre, die Waren über sieben Meere zu transportieren. Diese Hauptrichtung ist auch heute noch richtig.“

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